Anfang Juli lancierte die IG B2B eine neue Anwendung «Prozesse» in EcoHub, welche die bisherige Applikation «Giraffe» ablöst und den Datenaustausch zwischen Ihnen und den Versicherern weiter vereinfacht. Damit wird sie technologisch auf den neuesten Stand gehoben, und die Performance der Schnittstellen wurde optimiert.

 

Corinne Amrein, «EcoHub Prozesse» statt «Giraffe», ist das nicht einfach alter Wein in neuen Schläuchen?

Jein, die «Giraffe» ist technologisch in die Jahre gekommen – mit «EcoHub Prozesse» haben wir nicht nur ein modernes Interface für die digitale Prozessabwicklung geschaffen, sondern auch die Anwendung in die EcoHub Plattform integriert. «EcoHub Prozesse» ist zudem sicherer, integrierter und bietet seinen Userinnen und Usern eine bessere Performance.

 

Warum ist diese Neuerung denn so wichtig?

Wir dürfen nicht vergessen, dass viele unserer Broker «Giraffe» genutzt haben. Diese Kommunikationsmöglichkeit mit den Versicherern ist eine der Grundlagen dafür, dass sich die Branche digitalisieren kann. Diese Broker sind nun ebenfalls wieder auf dem neuesten Stand der Technik.

 

Corinne Amrein, Chief Service Officer von EcoHub AG


Was ist der Unterschied von «EcoHub Prozesse» zu branchenüblichen Brokersoftwarelösungen?

«EcoHub Prozesse» bildet die wichtigsten Prozesse im Dialog zwischen Broker und Versicherern ab. Es ist ein Basis-Service und in seinen Funktionalitäten auf das Minimum reduziert. Das Senden und Empfangen von digitalen Daten steht im Vordergrund.
Branchenübliche Softwarelösungen bieten da weitaus mehr Möglichkeiten für Broker, ihr Geschäft abzuwickeln. Da kommen auch CRM- oder ERP-Funktionalitäten mit ins Spiel.

 

Welche Prozesse werden konkret abgebildet?

Die Provisionierung, die Rechnungserstellung sowie die Mahnung sind bereits jetzt abgebildet. Weitere Prozesse wie Mandate, Offerten, Vertragserstellung, Schadenrendement und Kommunikation kommen hinzu. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten ein grosses Augenmerk darauf legen, diese Funktionalitäten gut zu erklären, damit deren Nutzung und der Mehrwert verstanden werden.

 

Prozesse digital abzuwickeln, ist nur eine Seite der Medaille. Was tut die IG B2B für die Qualität der Daten?

Die Qualität der Daten wird primär vom Ersteller beeinflusst – je besser die Qualität bei der Erstellung ist, desto weniger Korrekturen/Rückfragen sind in den Folgeschritten eines Prozesses notwendig.
Die IG B2B erarbeitet zum einen mit ihren Mitgliedern (Brokern, Versicherern, Softwareherstellern) Vorgaben für den Datenaustausch in Form von Standards (Kernprozessen).
Zum anderen werden die Umsetzungen der Standards bei Versicherern und Softwareherstellern initial auf deren Korrektheit hin überprüft. Fehler werden korrigiert, und wenn der Standard erfüllt ist, dann werden die Umsetzer entsprechend zertifiziert.

 

Wie kann ich als Broker oder Versicherer dazu beitragen, dass die Qualität der Daten besser wird?

Daten werden besser, wenn der Ersteller von seinen Fehlern weiss und diese korrigieren kann. Damit dies geschieht, ist eine Feedback-Kultur wichtig, und da ist die Mitarbeit aller Beteiligten gefragt.
Wenn Sie Daten erhalten, welche inhaltlich nicht korrekt sind, zum Beispiel falscher Kunde, falscher Prämienbetrag, dann wenden Sie sich am besten direkt an den Datenabsender und melden ihm Ihre Beobachtung.
Bei Daten, welche nicht den Standardvorgaben der IG B2B entsprechen, zum Beispiel fehlende Daten, falsche Datenstruktur, können Sie sich gerne an uns via E-Mail an support@igb2b.ch wenden.

 

Wann lohnt es sich für mich als Broker oder Versicherer, meine Prozesse digital gemäss den IG B2B Standards abzuwickeln?

Je früher, desto besser. Je mehr Broker und Versicherer die Prozesse bzw. den Datenaustausch nach den IG B2B Standards abwickeln, umso grösser wird der Nutzen für beide Seiten. Es ist daher wichtig, sich so bald wie möglich am digitalen Datenaustausch zu beteiligen, damit die Digitalisierung für alle Fahrt aufnimmt.