Exakte Daten sind die Voraussetzung für die wertsteigernde digitale Abwicklung der Prozesse. Die neue Version 5.3 der IG B2B Standards im Datenaustausch (Kernprozesse) sorgt für präzisere Daten und erhöht damit die Qualität. Informationen zum Hauptfokus der Neuerungen und zum Wechsel auf die neue Version, die ab dem 1. Januar 2022 bereitsteht.

In den letzten Monaten wurde zusammen mit Experten (Broker, Versicherer, Softwareherstellern), Mitgliedern und dem Board Standardisierung & Zertifizierung eine neue Version der IG B2B Standards im Datenaustausch (Kernprozesse) ausgearbeitet. Dabei wurden folgende bestehende Standards angepasst: Mandatswesen, Vertragserstellung, Rechnungsstellung und Mahnung, Provisionierung, Offertwesen, Schadenrendement, Auskunftsdienst, Kommunikation und Information sowie Fehlermeldungen (Business Feedback und Technical Error).

 

Präzisere Beschreibungen
Bei der Entwicklung der neuen Version fokussierte sich die IG B2B auf zwei Bereiche, sagt Corinne Amrein, Chief Service Officer: «Wir konzentrierten uns auf die Präzisierung von Datenbeschreibungen sowie auf die Harmonisierung von Begrifflichkeiten und Datenstrukturen. Bei den bisherigen Versionen gibt es einen gewissen Interpretationsspielraum, beispielsweise bei den Begriffen Brutto-/Nettoprämie. Die Beschreibungen sind zu wenig genau, was sich auf die Qualität auswirkt.» So erhielt ein Broker vom Versicherer A allenfalls andere Daten als vom Versicherer B. «Das wollen wir künftig optimieren und einheitlicher werden. Dank Präzisierung können wir die Qualität beim Datenaustausch weiter erhöhen.»

 

Informationen zur Einführung und Gültigkeit
Ab dem 1. Januar 2022 ist die neue Version 5.3 zusammen mit den Versionen 4.1 und 5.2 gültig. «Damit die Unternehmen genügend Zeit für den Wechsel auf eine neuere Version haben, ist eine Übergangsfrist vorgesehen. Ab dem 1. Juli 2023 sind dann nur noch die Versionen 5.2 und 5.3 gültig», erklärt Corinne Amrein. Wenn Unternehmen bisher z.B. Kernprozesse der Version 4.1 im Einsatz hatten, so sind diese bis spätestens am 30. Juni 2023 auf eine gültige, neuere Version anzuheben. «Wir empfehlen Unternehmen, rechtzeitig mit ihrem Softwarehersteller Kontakt aufzunehmen.» Softwarehersteller oder Versicherer erhalten bis Ende dieses Jahres den Zugang zur Dokumentation der neuen Standards für ihre Umsetzungen.

 

Aktuelle Umsetzungen von Standards und nächste Schritte

 

Rückblick auf erfolgreiche Umsetzungen und einen Ausblick auf kommende Standards. 

Im Laufe der letzten Monate wurden folgende Anbindungen an EcoHub und Datenaustauschstandards (Kernprozesse) bei Versicherern eingeführt und zertifiziert:

Anbindung Brokerportale (SSO)

  • AutoMate Insurance AG, elipsLife AG,Helvetia Versicherungen AG, Suva

 

Datenaustauschstandards

  • Provisionierung 5.2: Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG, Vaudoise Assurances, Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG, Basler Versicherung AG
  • Rechnung 5.2: Vaudoise Assurances
  • Schadenrendement 5.2: Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG

Weitere Umsetzungen hinsichtlich DXP- und SSO-Anbindungen sowie Datenaustauschstandards sind bei Versicherern wie auch Softwareherstellern in Arbeit.

 

Gut unterwegs… aber Ausbaupotenzial ist noch vorhanden
Bei der Umsetzung von Standards hat die IG B2B zusammen mit den Marktteilnehmern bereits wertvolle Arbeit geleistet und vieles erreicht. «Wir sind erfolgreich unterwegs, aber wir haben das Potenzial noch nicht ausgeschöpft», ist Corinne Amrein überzeugt. «Es gilt jetzt zügig vorwärtszumachen und Anbindungen voranzutreiben.» Bisher bieten 12 Softwarehersteller eine Anbindung an EcoHub-DXP. Bei der Umsetzung der Kernprozesse gibt es allerdings Unterschiede. Weit fortgeschritten ist die Implementierung bei den Kernprozessen Provisionierung und Rechnungserstellung. Auf Seite der Versicherer verfügen mittlerweile rund dreiviertel über eine Anbindung an EcoHub-SSO. Bei EcoHub-DXP sind es knapp die Hälfte. Interessiert an einer Übersichtsliste aller Umsetzer? Oder möchten Sie ein Anbindungsprojekt starten? Dann wenden Sie sich an info@igb2b.ch.

 

Wie geht es weiter?
Ziel ist es, weitere Standards für den Datenaustausch zu definieren und die Qualität bestehender Umsetzungen zu verbessern. Demnächst wird die Planung für die Entwicklung neuer Standards und Massnahmen zur Optimierung festgelegt. «Dies sind wichtige nächste Schritte. Aber es gilt nicht zu vergessen, dass jeder Marktteilnehmer mit seinen Umsetzungen zur Förderung der Digitalisierung und damit zu effizienteren Prozessen und Kostenreduktionen beiträgt. Die Definition einheitlicher Standards ist wichtig, aber entscheidend ist deren qualitativ gute und breite Anwendung im Markt», meint Corinne Amrein. «In diesem Sinne freuen wir uns auf Ihr Digitalisierungs-Engagement zur Stärkung des gesamten Marktes.»